Folge 65: Ein Jahrbuch für die Ewigkeit
Drehbuch: David Chambers

Dieses Transcript liegt nur als Rohversion vor, das heißt, daß sämtliche Gespräche wiedergegeben wurden, aber die Beschreibungen noch fehlen.
Es ist einfach zu lange her, seit ich diese Folge das letzte Mal gesehen habe, um sie vollständig aus dem Kopf rekonstruieren zu müssen.
Ich habe mich daher entschlossen, überhaupt keine Beschreibungen (also Regieanweisungen) hinzuzufügen, sondern diese Aufgabe jemanden zu überlassen, der die Folge auf Video hat.

Außerdem fehlen leider zu Beginn einige Sekunden, die bei einem Wackelkontakt bei der Aufnahme verlorengegangen sind.
Wenn Sie dieses Transcript gerne vervollständigen und Ihren Namen im Kopfteil sehen möchten, dann sagen Sie mir Bescheid, downloaden sich die Datei und beginnen einfach.



OPENING TITLES
ERZÄHLER: Darf ich vorstellen: Peter Armbruster. Auch bekannt als Schweinchen Dick.

PETER: Laßt uns essen ! [mit vollem Mund] Hi Jungs !

KEVIN: Hi Peter.

PAUL: Hi Peter.

ERZÄHLER: Schweinchen Dick wurde er natürlich hinter seinem Rücken genannt. Trotzdem ...

PAUL: Oh mein Gott ! Der ißt echt fünf von diesem Apparaten !

ERZÄHLER: Das war nicht gerade ein schönes Image !

PETER: [mit vollem Mund] Oh, kein Ketchup ! Darf ich mal durch ?

ERZÄHLER: Mal ehrlich: In der imagebewußten Welt der neunten Klasse gab es auf Typen wie Peter nur eine Reaktion:

[KEVIN und PAUL vergewissern sich, daß PETER nicht in ihre Richtung schaut, und tun dann so, als müßten sie sich übergeben.]

ERZÄHLER: Aber ihm war das alles vollkommen egal. Soviel dazu. Kommen wir nun von dem einen Extrem in das andere ! Darf ich vorstellen: Brad Patterson und Marci Doran - Beliebtheitsprinz und -prinzessin der Kennedy Junior Highschool. Sie hatten alles ! Ein tolles Aussehen, einen tollen Gang, tolle Klamotten - sogar ihre Frisuren waren beliebt ! Aber das beeindruckte uns überhaupt nicht.

PAUL: Junge ! Sind die cool ! Ob die schon so aussehen, wenn sie morgens aufwachen ?

ERZÄHLER: Na gut, Paul war beeindruckt - ich nicht. Nicht sehr jedenfalls.

KEVIN: Nun komm schon, was haben die uns schon voraus ?!

PAUL: Na ja, er ist Kapitän des Footballteams, ihrem Vater gehört eine Firma und sie bringen diesmal das Jahrbuch heraus. Ich muß nicht weiterreden, oder ? Hältst du da mit ?

KEVIN: Paul, das sind normale Menschen wie du und ich !

ERZÄHLER: Das stimmte, das waren sie. Irgendwie. Sozusagen. Glaube ich.

MR. ALTMAN: Und auf die Weise entstanden zwei große Staaten: Deutschland, die Verkörperung der Macht, und Italien, Quelle der Jugend und der Romantik.

ERZÄHLER: Das machte mich, geographisch gesehen, zu Österreich.

MR. ALTMAN: Beide Ländern wollten in den siebziger Jahres des 19. Jahrhunderts ...

BRAD: [beugt sich zu KEVIN] Psst. Gib den Zettel an Marci weiter, okay ?

MR. ALTMAN: ... gibt noch eine weitere Parallele. Eine düstere Rolle, die Italien ...

ERZÄHLER: Das war aus mir geworden ! Der Postbote der Götter.

MR. ALTMAN: Mr. Arnold.

KEVIN: [blickt auf, zögert] Äh ... Wie war die Frage ?

MR. ALTMAN: Ich stelle gar keine Frage. [die Klasse lacht]

KEVIN: Oh.

MR. ALTMAN: Aber vielleicht möchtest du uns den Zettel vorlesen, den du in der Hand hast !

KEVIN: [zögert] Diesen hier ?

MR. ALTMAN: [bejahend] Mmh. Ich schlage vor, du stehst auf und läßt deine Mitschüler teilhaben.

ERZÄHLER: Oh oh !

[KEVIN steht zögernd auf, während die Klasse gespannt wartet. Er faltet den Zettel auf.]

ERZÄHLER: [liest] Diese Stunde ist ja soo langweilig ! [KEVIN blickt zu BRAD] Von da war keine Hilfe zu erwarten. [Er blickt zu MARCI] Von dort auch nicht. Also stand ich vor der Wahl, ich konnte untergehen ...

KEVIN: Ah ... ein Dutzend Eier ... eine Tüte Milch ... und ein Pfund Käse. [Die Schülern kichern]

MR. ALTMAN: Hast du ... alles vorgelesen ?

KEVIN: Nein Sir, darunter steht, äh ... [als ob es ihm peinlich wäre] Meisenknödel. [Gelächter]

ERZÄHLER: ... oder ich konnte schwimmen !

[Es klingelt.]

MR. ALTMAN: Danke. Ihr habt Pause, Mr. Arnold.

ERZÄHLER: Ja, ich war geschwommen ! Ich hatte Oberwasser ! Aber so wichtig war mir das nun auch wieder nicht. Bis zum Nachmittag ...

BRAD: Hey Kev ! Vielen Dank, daß du uns vorhin da rausgerissen hast.

KEVIN: Ach, nichts zu danken !

BRAD: Wir sind für das Jahrbuch verantwortlich.

MARCI: Und wir wollen dafür sorgen, daß es das beste Jahrbuch wird, das die Schule jemals gesehen hat, mit Schnappschüssen und lustigen Zitaten von allen Neuntklässlern ! Nicht, Brad ?

BRAD: Jedenfalls brauchen wir Leute wie dich, mit denen wir die Zitate zusammenstellen können.

KEVIN: Die lustigen Zitate ?

BRAD: Ja ! Du bist doch 'n lustiger Typ ! Das machst du bestimmt toll.

MARCI: Also, hast du Lust ?

KEVIN: Na ja ... wieso nicht ?

MARCI: Super. Wir treffen uns heute bei mir zu Hause. Hier hast du die Adresse. Sieben Uhr. Also dann !

PAUL: Waren das Brad und Marci ?!

KEVIN: [als wäre es das Normalste der Welt] Ja.

PAUL: Sie haben sich mit dir unterhalten ?

KEVIN: Logisch.

PAUL: Wieso denn ?

KEVIN: Sie haben mich gebeten, beim Jahrbuch zu helfen, okay ?

PAUL: Du meinst, du gehst zu ihnen nach Hause ?! Das glaub ich einfach nicht !

KEVIN: Ich weiß gar nicht, was du willst !

PAUL: Was wirst du da tun ? Was wirst du da sagen ? Was wirst du anziehen ?!

KEVIN: Ich zieh mich wahrscheinlich nicht mal um !

ERZÄHLER: Ich zog mir den besten Pullover an !

MARCI: Okay, dann kann's ja losgehen !

KEVIN: Gut.

ERZÄHLER: An diesem Abend befand ich mich im Kreis der obersten Machtelite ! Nicht daß ich nervös war oder so ... Nicht sehr jedenfalls.

BRAD: Okay, fangen wir an bei Arthur Aaron. Was denkst du, Kev ?

ERZÄHLER: Da war es: Mein Stichwort !

KEVIN: [zögert] Ah ...

ERZÄHLER: Ich brauchte etwas ... Brilliantes !

KEVIN: Uhm ...

ERZÄHLER: Etwas Geniales ! ... Etwas Geistreiches !

KEVIN: Ähm ... Ah ...

ERZÄHLER: Fünfzehn Minuten später ... wartete ich immernoch auf den Geistesblitz.

MARCI: [sarkastisch] Du sagst heute nicht gerade besonders viel, Kevin !

KEVIN: Wer, ich ? Oh, ähm ... ich brauche ... etwas ... Zeit, um warm zu werden !

BRAD: Klar, daran liegt's. Gebt ihm eine Chance ! Für den nächsten wird er was echt Witziges auf Lager haben.

KEVIN: [unsicher] Hundertprozentig !

ERZÄHLER: Und plötzlich hing mein ganzer Ruf an dem nächsten Namen auf dieser Liste - an Buchstaben, die zusammengeführt Triumph oder Verderben bedeuten konnten, oder ...

BRAD: Peter Armbruster ! Was sagst du, Kev ? [kurzes Schweigen, alle sehen KEVIN an]

ERZÄHLER: Es gibt im Leben eines jeden großen Mannes einen Augenblick, in dem das Schicksal ihm eine einmalige Chance zuspielt ! Und dieser Augenblick stand mir nun bevor ! Es traf mich wie ein Donnerschlag !

[Ein Donnerschlag ertönt, und mittendrin PETERs Worte: "Laßt uns essen !"]

KEVIN: [unsicher] "Laßt uns essen" ?

[Langes Schweigen. Schließlich:]

STEVE: Laßt uns essen ! [lacht los] Oh Mann, das ist ja echt 'n Kracher ! [Alle lachen]

BRAD: Peter Armbruster: Laßt uns essen ! Na wenn das nicht witzig ist ! Der war gut, Kev !

ERZÄHLER: Und so stieg mein Ansehen durch diesen einen, einfachen Ausspruch in schwindelnde Höhen. Ich hatte ein neues Image: Ich war in - zumindest für diesen Abend. Am nächsten Morgen allerdings, im kalten Tageslicht, kam mir das alles nicht mehr so toll vor.

PAUL: Ist heut Feiertag ?

KEVIN: Hör schon auf, Paul !

PAUL: Also ? Es lief wohl gestern abend nicht schlecht. Was habt ihr denn gestern gemacht ?

KEVIN: Gar nichts. Nur ... [PETER nähert sich; unwohl] Sprüche ...

PETER: Hallo Jungs !

PAUL: Hallo Peter !

ERZÄHLER: Au ! Das Geheimnis meines Erfolges persönlich !

PETER: Ihr habt was verpaßt, Jungs ! Ich bin da drüben zusammengekracht und vor lauter Lachen lief mir sofort die Milch aus der Nase ! [wartet fröhlich auf eine Reaktion]

KEVIN: [zögernd] Klasse, Peter ... Das ist toll ...

PETER: Nicht wahr ? Also dann ! [geht]

PAUL: Was geht in dem bloß vor ? Ich meine, wenn er wüßte, was für fiese Sprüche über ihn gemacht werden, wenn er nicht dabei ist ! Der Ärmste.

KEVIN: Aha.

ERZÄHLER: [sarkastisch] Einer davon stand im Jahrbuch.

PAUL: Erzähl, was schreibst du über mich ?

KEVIN: Hä ?

PAUL: Was für ein Zitat ? Was hast du dir für mich überlegt ?

KEVIN: Oh, ähm, wir sind erst bei L ! Abgesehen davon ist es nur ein blödes Zitat - was soll's !

PAUL: Das war ja wohl'n Witz ! Du darfst nicht vergessen, daß man uns so in Erinnerung behält ! Für immer. Ich weiß, meine Eltern werden die Zitate durchlesen ...

KEVIN: Paul, hör auf !

PAUL: Und meine Enkelkinder !

ERZÄHLER: Das war nicht gerade die Botschaft, die ich hören wollte !

PETER: [kommt an BRAD und MARCI vorbei] Hallo Leute ! [geht weiter; BRAD und MARCI lachen]

PAUL: Seien wir mal ganz ehrlich, Kev: Du schreibst für die Ewigkeit !

ERZÄHLER: Das war ja das Schlimme ! Genau das war meine Befürchtung !

[Eine Trillerpfeiffe.]

ERZÄHLER: Schuldgefühle bei Jugendlichen sind schon etwas Merkwürdiges. Egal, wie sehr man versucht, sie zu ignorieren, irgendwie ...

PETER: Hi Kev ! Ich könnte 'ne Hilfestellung gebrauchen.

ERZÄHLER: ... klappt es nicht !

KEVIN: Weißt du, ehrlich gesagt, Peter ...

ERZÄHLER: Um mich aus der Affaire zu ziehen, mußte ich auf die legendär gewordene Arnold-Schlagfertigkeit zurückgreifen.

KEVIN: Ist gut.

PETER: Toll ! Willst du zuerst ?

KEVIN: Nein. Fang nur an.

ERZÄHLER: Gut, ich gab ihm Hilfestellung. Was konnte da schon Schlimmes passieren ? [Wieder die Trillerpfeife]

PETER: Ich sag dir, Mann, meine Spezialität ist das nicht gerade.

KEVIN: Du machst das gut, Peter.

PETER: Eigentlich geht das noch. In einigen Sachen bin ich noch schlechter ! Ich denke da an Hochsprung. [Keine Reaktion.] Das war als Scherz gedacht ! Du kennst mich - Hochsprung, alles klar ?

KEVIN: Oh ! Sicher. [Trillerpfeife...]

PETER: Hast du mitgezählt ?

KEVIN: Äh ... das war erst einer !

PETER: Oh je, noch 24. Ich fürchte, du kommst heut gar nicht ran. Weißt du, mein Dad sagt, ich sollte am besten täglich trainieren. Und meine Mom, die findet, daß ich ...

KEVIN: Hör mal, wir kommen schneller voran, wenn du aufhörst zu reden !

PETER: Gut, wenn du das sagst, Kev.

ERZÄHLER: Aber es war das Schlimmste passiert: Direkt vor meinen Augen hatte sich Peter Armbruster in ein menschliches Wesen verwandelt. [Trillerpfeife.]

BRAD: Ob ihr's glaubt oder nicht: Wir sind durch ! Das war's !

[Die Anwesenden gratulieren sich gegenseitig.]

ERZÄHLER: Am Ende des folgenden Abends waren Schicksale besiegelt, Legenden begründet, Namen in Stein gemeißelt. Es gab nur noch ein kleines Problem.

KEVIN: Äh ... kann ich ... kann ich kurz was sagen ?

MARCI: Klar.

KEVIN: Wißt ihr ... [räuspert sich] ... nun ja, es geht ... um das ... Zitat für Peter Armbruster.

STEVE: Schweinchen Dick ? [lachend] Hehe, "laßt uns essen" ! [Gelächter]

KEVIN: Ja. Na ja, ich hab ... darüber nachgedacht und ich finde, wir sollten es vielleicht ändern.

ERZÄHLER: Schließlich waren das vernünftige Leute. Sie würden den tieferen Sinn begreifen.

MARCI: Und was schreiben wir stattdessen ?

JULIUS: Ja, "laßt uns essen" ist perfekt !

BRAD: Warte doch mal, Julius, hören wir ihm erstmal zu ! Vielleicht hat Kevin ja noch was Witzigeres !

KEVIN: Äh, eigentlich hab ich eher überlegt ... [verstummt]

ERZÄHLER: Aber plötzlich konnte ich förmlich spüren, wie mein Imagebarometer fiel ! [Lange Pause. Alle starren KEVIN an] Also zog ich mich wiedermal wie ein Feigling aus der Affaire:

KEVIN: [vorsichtig] Oink Oink ? [Die anderen kugeln sich.]

BRAD: [lachend] "Oink Oink" ! Das ist es !

ERZÄHLER: In dieser Nach plagte mich ein furchtbarer Alptraum !

[Eine dunklere Nacht. Nebel. Eine schwarze Limousine hält auf einem kleinen, furchteinflößenden Friedhofsweg.]

KEVIN: Öffnen Sie bitte !

[Der Chauffeur öffnet die Tür und KEVIN steigt aus, in schwarzem Mantel mit weißen Schal, mit einem eleganten Stock und einem Schnurbart. Langsam geht er zu einem der frisch zugedeckten Gräber, an deren Ende ein einfacher, kleiner Grabstein steht. Ein Ehepaar steht neben dem Grab: PETER Armbrusters Eltern. KEVIN stellt sich gesenkten Hauptes zu ihnen.]

MR. ARMBRUSTER: [leise] Wir hatten so große Hoffnungen für ihn ...

MRS. ARMBRUSTER: [weinend] Er ist an gebrochenem Herzen gestorben !

MR. ARMBRUSTER: Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, daß Sie hier sind.

MRS. ARMBRUSTER: Wir haben schon gedacht, er hätte überhaupt keine Freunde.

MR. ARMBRUSTER: Nach dieser ... Jahrbuchgeschichte !

[PETERs Eltern gehen langsam davon. KEVIN bleibt noch bei dem Grab stehen. Er blickt auf und liest die Inschrift auf dem Grabstein:

Peter Armbruster

1956-1970

"Oink Oink" (so oder ähnlich)

KEVIN blickt die Inschrift schockiert an. Plötzlich greift eine schwarze Hand aus dem Grab nach seiner Jacke ! Horrormusik erklingt, KEVIN schreit, versucht sich zu wehren, aber die Hand zieht ihn gnadenlos hinunter auf den Boden und ... er wacht auf.]

ERZÄHLER: Ich konnte die Last meines Vergehens nicht länger tragen.

MARCI: Ja, okay. [Es klingelt.]

KEVIN: Hey Leute !

MARCI: Hi !

KEVIN: Ich hab nachgedacht über das Jahrbuch.

BRAD: Was ist damit ?

KEVIN: Es, äh, geht um die Zitate. Das Peter-Armbruster-Zitat. Ich finde, das kann so nicht bleiben. Das, äh, können wir nicht machen.

ERZÄHLER: Na bitte. Schon ging es mir besser. Diese Leute würden mich verstehen ...

MARCI: Aber es ist witzig ! Oder, Brad ?

BRAD: Ja, auf jeden Fall !

KEVIN: Schon, ja, natürlich. Aber ...

BRAD: Hör mal, Kev, wir würden dir ja gern helfen, aber unglücklicherweise haben wir's schon aus der Hand gegeben.

MARCI: Die Korrekturbogen sind vorhin in den Druck gegangen.

KEVIN: Vorhin ?! Äh, irgendwas müssen wir doch machen können ! Vielleicht gehen wir einfach zu DiPerna - er ist für das Jahrbuch zuständig, und früher oder später kriegt er's sowieso raus ! [kurzes Schweigen]

BRAD: Weißt du, er hat damit vermutlich recht.

MARCI: Ja, ich glaube auch, daß er recht hat !

KEVIN: Ist das wahr ?

MARCI: Wo du recht hast, hast du recht !

BRAD: Ich sag dir was: Wir werden das in die Hand nehmen ! Mach dir keine Gedanken !

KEVIN: Danke, Leute. [Es klingelt]

ERZÄHLER: Und damit war mein Vertrauen in die Menschheit wiederhergestellt.

DIPERNA: Mr. Arnold, könnt' ich dich kurz sprechen ?

KEVIN: Natürlich.

ERZÄHLER: Nanu, was war denn das ? Eine persönliche Vorladung zum stellvertretenden Direktor ?

DIPERNA: Setz dich doch, Mr. Arnold !

ERZÄHLER: Vermutlich wollte er mir bloß für meine bescheidene Rolle in diesem Unternehmen danken, mich für mein gutes Urteilsvermögen loben ...

DIPERNA: Hast du gedacht, wir lassen diese Schweinerei durchgehen ?

KEVIN: Schweinerei ?

DIPERNA: Oink Oink !

KEVIN: Äh ...

DIPERNA: Dachtest du allen Ernstes, das wäre witzig ?

KEVIN: Ähm, äh, nein ... äh, ich meine ... sie kennen leider nicht den Zusammenhang, aber deswegen wollt ich ja auch ...

DIPERNA: Glücklicherweise haben einige deiner Mitschüler eine andere Auffassung von Humor, Arnold !

ERZÄHLER: Moment mal ! Was wollte er damit sagen ?

DIPERNA: Ein paar gewissenhaftere Mitarbeiter der Jahrbuchredaktion sagten mir, du hättest versucht, das Zitat hineinzuschmuggeln !

KEVIN: Haben Brad und Marci das gesagt ?

DIPERNA: Unwichtig, wer's gesagt hat. Der springende Punkt ist, daß du damit nicht durchgekommen bist. [kurze Pause] Meine einzige Frage dazu ist nur, wie lange du für diese Frechheit nachsitzen sollst ... [keine Reaktion] Wie äußerst du dich nun zu dieser Affaire ?

KEVIN: Wissen Sie, ähm ... ich, äh ...

ERZÄHLER: Aber imgrunde konnte ich nur noch eins sagen:

KEVIN: Es tut mir leid.

ERZÄHLER: Ich war, gelinde gesagt, etwas durcheinander.

KEVIN: [verwirrt] Hey.

MARCI: [freundlich] Hi !

BRAD: [freundlich] Kev, Mann, was ist ?

KEVIN: Na ja, es ist so: Ihr ...

ERZÄHLER: Einen Augenblick mal ! Vielleicht gab es ja für alles eine Erklärung, eine vollkommen logische Erklärung !

BRAD: Was ist denn los, Kev ?

KEVIN: Äh ... gar nichts. Es ist nur so - ich hab gerade mit DiPerna gesprochen und, äh, er ist über das Zitat ziemlich ausgerastet, wißt ihr, aber so schlimm ist das auch wieder nicht.

BRAD: Na um so besser !

MARCI: Ja ! Du mußt dir keine Gedanken machen.

KEVIN: Na ja, schön ... aber ich darf jetzt 'ne Woche nachsitzen !

BRAD: [sarkastisch] Oh, das tut mir aber leid !

MARCI: Das ist wirklich schade, Kevin !

KEVIN: [hoffnungsvoll] Und - wann treffen wir uns wieder ?

BRAD: Tja, ehrlich gesagt dachten wir, wir machen ab hier allein weiter.

KEVIN: Was ?! Wie soll ich das verstehen ?

BRAD: Die Zitate sind erledigt !

MARCI: Aber du hast uns sehr weitergeholfen, stimmt's, Brad ?

BRAD: Oh ja ! Du bist ein witziger Typ ! [tätschelt KEVINs Wange]

KEVIN: Wartet mal ! Ich kassiere für uns alle den Ärger, und ihr habt mir nicht mehr zu sagen ?!

BRAD: Was willst du denn von uns hören ?

KEVIN: Wie wär's mit "Herzlichen Dank!" ? Ist das zuviel verlangt ?!

MARCI: Kevin ! Du darfst nicht vergessen, wie du dastehst !

ERZÄHLER: Und da dämmerte es mir: Diese beiden waren unantastbar, wie ein Kaktus.

MARCI: Wir sehen uns dann morgen in Geschichte.

ERZÄHLER: Das war's dann. Das letzte Kapitel meiner kurzen, unrühmlichen Zugehörigkeit zur Oberschicht der Junior Highschool.

PETER: Hey Kev, du blockierst unsere Trinkbrunnen !

KEVIN: Äh, entschuldige.

ERZÄHLER: In gewisser Hinsicht war ich froh, den Jungen zu sehen: Das gab mir den Trost, wenigstens an einem Mitmenschen gerecht gehandelt zu haben. Peter Armbruster würde wahrscheinlich nie wissen, um was für eine peinliche Geschichte er herumgekommen war.

PETER: Sag mal, hängt was aus meiner Nase raus ? Was denn dann ?

KEVIN: Weißt du ...

ERZÄHLER: Ich hätte ihm erzählen können, was ich getan hatte, wie ich seinen Ruf gerettet hatte, seine Zukunft ...

KEVIN: Es ist nichts, Peter.

ERZÄHLER: Es gab schließlich keinen Grund, warum er je davon erfahren sollte. Es war besser, ihm seine Illusionen zu lassen.

KEVIN: Hey Kevin, nenn mich Schweinchen Dick ! Das machen sie hier doch alle.

ERZÄHLER: In der Junior Highschool ist Image alles - ein großer Maskenball. Man strampelt sich ab, um dazuzugehören. Vielleicht tut man das sogar ein ganzes Leben lang - die meisten von uns jedenfalls.

CLOSING TITLES



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09/10/01 19:50