Episode 40 - "Kuß auf Bestellung"

Transcript: Daniel Görlich



OPENING TITLES

OPENING SEQUENCE

JULIA (JULIETTE): Darauf willst du schwören? Schwör bei deinem edlen Selbst, den Göttern biete deine Anbetung, so will ich glauben dir.

ROMEO: Bei meines Herzens Liebe, ich schwöre. Oh Julia!

Jeder weiß, was passiert, wenn man sich verliebt. Man hält sich ganz fest, man küßt sich und dann - lebt man glücklich bis an sein Lebensende.

ROMEO: Ich dachte, dies alles sei nur Traum.

Für Winnie Cooper und mich war es endlich soweit: Wir lebten glücklich.


KEVIN: Hi.

WINNIE: Hi.

Nach Jahren des Wartens waren wir bereit, der Zukunft ins Auge zu sehen - zusammen. Wir steckten uns im Unterricht Zettelchen zu, teilten uns beim Mittagessen Kartoffelkroketten - waren ein Paar. Es war alles irgendwie wunderschön.

BECKY: Also, ich weiß von Darleen Murphy, daß Mary und Johnny wieder miteinander gehen.

PAUL: Nein! Wirklich?

WINNIE: Und ich weiß von Susan Jacobs, daß Darleen Murphy gesponnen hat und das Johnny und Mary nicht wieder miteinander gehen.

KEVIN: Nein! Wirklich?

WINNIE: Kevin! (lacht)

PAUL: Also ich glaube, Mary hätte gesagt, Johnny hätte gesagt...

Wenn man in der achten Klasse ein Paar ist, muß man natürlich auch Dinge tun, die andere Paare tun. Auch wenn diese Dinge...na ja, ein bißchen blöd sind.

PAUL: Hey, wollen wir Freitag zusammen ins Kino gehen, Leute?

WINNIE und KEVIN: Klar! Klasse!

Ja. Solange wir einander hatten, waren wir bereit, überall hinzugehen. Na ja, fast überall hin. Überall bis auf...


ROBBIE: Hallo! Kommt ihr Freitag auf 'ne kleine Party? Wie wär's?

Robbie Hudson. Der Hugh Heffner der Kennedy Junior Highschool. Wenn Robbie etwas sagte, hörten alle zu.

ROBBIE: Bei mir zu Hause, um Acht.

CRAIG: Echt?

ROBBIE: Hey Leute, ihr seid doch die neuen Pärchen dieser Schule - und meine Party ist nur für Pärchen. Also, was ist?

Dazu muß man wissen, daß dieser Typ kein normaler Neuntklässler war. Seine Einladungen verschafften einem ein Image.

BECKY: Und ob wir kommen! Oder, Craig?

PAUL: Ich bin da!

ROBBIE: Pfeiffer, oder? Carla Healy, oder?

PAUL: Richtig.

ROBBIE: Cool, Mann.

PAUL: Cool, Mann. Ich werd's ihr gleich sagen.

ROBBIE: Also, geht das klar?

BECKY: Natürlich geht das klar. Die anderen Pärchen kommen doch auch.

ROBBIE: Cool, Mann.

Cool, Mann.

BECKY: Stellt euch vor, er hat uns echt eingeladen! Irre, oder? Ist das nicht aufregend?

KEVIN: Natürlich.

Es war eine ziemliche Ehre. Es gab da nur eine...winzige Kleinigkeit.

WINNIE: Sind das nicht die Parties, wo sie...

CRAIG: Wo sie was?

WINNIE: Gar nichts.

CRAIG: Wo manchmal rumgeknutscht wird.

Bingo!

BECKY: Craig!

CRAIG: Was ist so schlimm daran? Nun, ich meine, ihr knutscht doch wohl, oder?

Das war die winzige Kleinigkeit.

WINNIE: Natürlich tun wir das!

Na bitte! Natürlich taten wir das. Da war ich mir sicher. Wir...waren nur noch nicht dazu gekommen - im wirklichen Leben.

BECKY: Also dann wird das ein riesen Spaß am Freitag.

CRAIG: Der Kerl...hat diesen Raum unten, und da...na ja...

KEVIN: Wir haben's kapiert, Hobson!

BECKY: Klasse! Dann ist ja alles klar.

Was konnten wir da sagen, außer...

KEVIN und WINNIE (nachgebend): Okay.

Ich meine, was soll's - alle anderen gingen auch hin. Sogar Paul und Carla.

CARLA (ohrfeigt Paul): Alte Sau!

(Schüler, die in der Nähe sitzen und alles beobachtet haben, lachen.)

(Es klingelt.)


PAUL: Wir gehen doch nicht.

Damit war die Sache erledigt. Jedenfalls für Paul.

KEVIN (zu Winnie): Willst du noch hin? Na ja, ich meine, die andern gehen auch nicht.

WINNIE: Ich weiß nicht genau. Willst du?

KEVIN: Nun ja...ich meine, ich würde schon. Die Sache ist nur, daß sich...Paul dann vielleicht ausgeschlossen fühlt.

WINNIE: Du hast recht. Das wäre wirklich nicht nett.

Gut. Also gingen wir nicht hin.

WINNIE: Aber...die andern erwarten sicher, daß wir hinkommen.

KEVIN: Ja, das ist auch wahr.

WINNIE: Die wären bestimmt enttäuscht, wenn wir absagen.

Also gingen wir doch hin.

WINNIE: Andererseits waren wir Freitag schon mit Paul und Carla zum Kino verabredet, nicht?

KEVIN: Ja! Das ist richtig!

Okay, wir gingen nicht hin.

PAUL (fröhlich): Hey Leute! Stellt euch vor, Carla hat sich's anders überlegt. Jetzt können wir alle zusammen hingehen!

WINNIE: Was ziehst du denn an?

Damit war die Sache entschieden. Besser gesagt, sie war für uns entschieden worden. Aber was ließ sich schon dagegen sagen. Wir waren ein Paar - und Paare knutschen nunmal. Besonders bei...

SZENENWECHSEL - VERMUTLICH INT. NACHMITTAG. KüCHE

WAYNE: Robbie Hudson?!

(besorgt) Oh oh!

WAYNE: Du hast 'ne Einladung zu 'ner...Robbie-Hudson-Party?!

KEVIN: Wayne...

NORMA: Wer ist Robbie Hudson?

WAYNE: Wer Robbie Hudson ist? Nun ja, „h, drücken wir's mal so aus...

KEVIN: Das ist niemand weiter! Ein Kerl aus der Schule, ein Neuntklässler.

NORMA: Oh, so ist das. Das ist doch nett! Und der macht eine Party?

KEVIN: Ja. Kommenden Freitag. Könntest du mich da hinfahren?

WAYNE: Wir nehmen doch nicht rein zufällig die kleine (quäkend) Winnie mit, oder?

KEVIN: Wayne!

NORMA: Natürlich geht er da mit Winnie hin! Sie sind ein Paar - richtig, Schatz?

Sie hatte ja keine Ahnung...

NORMA: Ich bin mir ganz sicher, das bekommen wir hin. (geht)

WAYNE: So, und du denkst, du schaffst das?

KEVIN: Was soll das schon wieder bedeuten?

WAYNE: Gar nichts! Ich will ja nur absolut sicher sein, daß du weißt, worauf du dich da einläßt.

KEVIN: Ach komm, Wayne! Ist doch nur 'ne Party!

WAYNE: Aber natürlich.

Natürlich! Nur eine Party.

WAYNE: Andererseits war da voriges Jahr so ein Typ, der war in Hudsons Keller, mit einem Mädchen. Er war zu dusselig für einen Zungenkuß. Er hatte 'ne völlig falsche Atemtechnik. (tut, als hätte er Atembeschwerden; dann wieder ruhig) Er ist dabei erstickt. Aber ich bin sicher, (furchteinflößend) du hast mehr Glück! (lacht, beinahe hysterisch)

Toll. Es geht doch nichts über einen kleinen Ratschlag von einem Meister. Für wen hielt der mich überhaupt?

SZENENWECHSEL - INT. TAG. BIOLOGIERAUM

MR. CANTWELL: Die Krötenechse - ein gefräßiges Raubtier. Sie verschlingt die Unschuldigen, Harmlosen, Wehrlosen.

PAUL: Freitag wird sicher nicht schlecht! Ich freu mich riesig!

Aha. "Riesig".

MR. CANTWELL: Paß auf, kleine Ameise.

KEVIN: Weißt du, Winnie, wir haben nicht richtig darüber geredet.

WINNIE: Worüber denn?

KEVIN: Die Party. Ich meine - willst du da wirklich hin?

WINNIE: Hab ich doch gesagt! Du nicht?

KEVIN: Doch! Ich denke schon.

WINNIE: Wie meinst du das, "ich denke schon"?

KEVIN (unwohl): Nun ja, ich meine...

Die Sache geriet langsam außer Kontrolle. Standen wir denn nicht beide auf derselben Seite?

KEVIN: Ich möchte das tun, was du tun möchtest.

WINNIE: Das heißt also, du möchtest doch nicht?

MR. CANTWELL: Ups.

KEVIN: Doch!

WINNIE: Ich weiß nicht - wir sollten es hinter uns bringen.

Es "hinter uns bringen"! Was meinte sie damit?

KEVIN: Was soll das heißen?

WINNIE: Na ja - alle erwarten von uns, daß wir gehen, also - gehen wir eben.

KEVIN: So. (kurze Pause) Also...gehen wir doch hin?

WINNIE: Wenn du denkst, wir sollten es tun...

KEVIN: Ja, schon!

WINNIE: Dann gehen wir doch.

KEVIN: Bitte, gehen wir eben.

WINNIE: Klasse.

KEVIN: Klasse.

Also hatten wir uns endlich geeinigt - als Paar. Ob wir dafür bereit waren oder nicht - wir waren so gut wie unterwegs zur städtischen Knutschzentrale.

MR. CANTWELL: Seht nur, die Zunge schnellt vor wie ein Blitz. Schluck.

Ja. Das sah ganz nach einem riesen Spaß aus!

SZENENWECHSEL

Jeder weiß, was passiert, nachdem man gesagt hat, man geht zusammen zu einer Robbie-Hudson-Knutschparty.

KEVIN: Hi!

WINNIE: Hi.

Man hört praktisch auf, miteinander zu reden. Winnie und ich waren immernoch ein Paar, aber das komische ist, obwohl wir so eng zusammen waren wie nie zuvor, waren wir noch nie soweit voneinander entfernt gewesen.

SZENENWECHSEL

Und trotzdem gingen wir zu dieser Party. Man erwartete es schließlich von uns. Außerdem - was war schon dabei. Man mußte ja deswegen kein schlechtes Gewissen haben.

(Mr. Cooper öffnet die Tür.)

KEVIN: Hallo, Mr. Cooper!

MR. COOPER (wütend; brüllt): So, ist ja interessant! Du schleifst also meine kleine Gwendolyn auf eine miese Knutschparty!

KEVIN (schreit, angsterfüllt): Nein, hören Sie doch, das ist ein Mißverständnis, Mr. Cooper!

(Kevin kneift kurz die Augen zusammen. Als er sie wieder öffnet, ist Mr. Cooper verschwunden und die Tür noch immer geschlossen. Schließlich wird sie doch geöffnet.)

MR. COOPER (freundlich, ruhig): 'n Abend, Kevin!

KEVIN (atmet auf): Hallo, Mr. Cooper.

WINNIE (kommt dazu): Hi.

Sie sah so wunderschön aus, daß ich sie am liebsten geküßt hätte - bis mir einfiel, daß ich das ja mußte.

MR. COOPER: Mmh. Solltet ihr zwei nicht lieber losfahren?

KEVIN: Oh. Ja!

WINNIE: Bis dann, Daddy.

MR. COOPER: Amüsiert euch schön!

Der hatte gut reden! Uns blieb wohl nichts anderes übrig, als das einigermaßen würdevoll über die Bühne zu bringen. Uh uh - es war ein bißchen so, als würde man zu einer Hinrichtung gehen, oder einer Beerdigung, oder...


(Kevin und Winnie betreten den Raum. Laute Musik dröhnt ihnen entgegen und alle Paare, die schon da sind, scheinen sich prächtig zu amüsieren.)

...einer Kirchenfete. Deswegen hatten wir uns so verrückt gemacht?

ROBBIE: Wen haben wir denn da? Hi, Leute!

KEVIN: Hi, Mann!

ROBBIE: Feiert schon mal! Ich hol nur 'n paar Kekse.

KEVIN: Du holst Kekse?!

ROBBIE: Meine Mom bäckt sie. Sie ist mit meinem Dad oben. Also, knallt rein!

KEVIN: Ja! Ja, knall du auch rein!

Es war geradezu lachhaft!

PAUL: Hey Leute, ist das nicht großartig?

WINNIE: Twister!?

KEVIN: Sag bloß, du hast noch nie Twister gespielt!

WINNIE: Doch, einmal. Fast wäre mein Knöchel hin gewesen.

KEVIN: Ach was!

WINNIE: Ja! Na ja, mein linker Fuß war auf Grün, mein rechter auf Blau, und dann kam Rot an die Reihe. Da hatte ich so 'ne Drehung (macht die Drehung vor) ...

Und plötzlich war der ganze Druck weg! Plötzlich amüsierten Winnie und ich uns einfach. Wir waren wieder ein Pärchen. Das war wie all die Achtklässler-Feten, die wir kannten. Mit Keksen und Punsch und Twister und...

(Die Musik verklingt, das Licht geht aus. Alle bleiben wie angewurzelt stehen.)

...äh...totaler Dunkelheit.

ROBBIE (mit einer Taschenlampe vor seinem Gesicht): Partytime!

Ich hoffte ja immernoch, daß eine Sicherung durchgebrannt war, besonders, als ich das sah.

ROBBIE: Spotlight!

Aber irgendetwas sagte mir, daß das kein elektrisches Problem war.

ROBBIE: Der Lichtstrahl leuchtet jeden an. Auf wem er anhält, der ist dran. Na, mal sehen.

(Robbie dreht sich langsam im Kreis, so daß der Lichtstrahl der Taschenlampe der Reihe nach alle seine Gäste anleuchtet.)

ROBBIE: Wen wird es wohl treffen?

KEVIN (leise; zu Winnie): Hast du Durst?

WINNIE: Ja.

KEVIN: Ich glaube, oben gibt's Wasser.

(Kevin und Winnie drehen sich um, um zu gehen, aber plötzlich hält der Lichtstrahl genau auf ihnen an. Sie bleiben wie angewurzelt, Hand in Hand, stehen.)

ROBBIE: Bingo.

Komisch. Vorher hatte ich noch nie bei irgendetwas gewonnen.

ROBBIE: Arnold und Cooper. Ihr kennt die Regeln. Auf in den Knutschraum! Kommt, Leute, geradezu in den Himmel!

Und plötzlich hielt Winnie meine Hand so fest, daß es nur eins bedeuten konnte.

KEVIN: Willst du?

WINNIE (leise): Okay.

(sich selbst auffordernd) Cool, Mann!

KEVIN: Hier ist noch ein schöner Knautschsessel. Sitzt du bequem so?

WINNIE: Ja.

KEVIN: Wirklich? Sonst hol ich dir noch so 'nen Knautschsessel, wenn du magst.

WINNIE: Nein, ist schon okay.

Na ja - das war doch...nett...Ein bißchen so, als würde man auf den Bus warten.

KEVIN: Die Musik ist nett.

WINNIE: Ja.

ROBBIE (von draußen; ungeduldig): Macht mal 'n bißchen! Nicht, daß ihr die ganze Nacht braucht!

Ich dachte immernoch, es sei nichts dabei. Wenn wir wirklich zusammengehörten, würde einer von uns den ersten Schritt tun. (Pause) Und dann...tat sie ihn.

(Winnie rennt aus dem Raum, an Robbie und den anderen Gästen vorbei, und schließlich nach draußen. Carla folgt ihr nach kurzem Zögern. Schließlich kommt auch Kevin langsam aus dem Raum.)

Alle sahen mich an. Ich mußte etwas originelles sagen.

KEVIN: Tja, meine Küsse lassen Winnie nie kalt.

SZENENWECHSEL - INT. NACHT. KEVINS ZIMMER

WAYNE (kommt rein, ohne anzuklopfen): Und? Ging alles gut?

KEVIN: Was?

WAYNE: Na auf der Party. Ich dachte, du kommst 'ne Winzigkeit...später nach Hause.

KEVIN: Na ja, es war reichlich...öde.

WAYNE: Es war...(ungläubig) öde?! Hör ich richtig? Das klingt aber gar nicht nach Robbie Hudson!

KEVIN: Wayne, verzieh dich gefälligst!

WAYNE: Herzlich gern, du Kröte, am liebsten sofort, nur...vergiß nicht, ich bin dein großer Bruder und...da hab ich natürlich gewisse Pflichten.

KEVIN: Ja? Welche?

WAYNE: Ich sag's dir: Knutschfleckkontrolle!

(Wayne springt auf Kevin's Bett, hält ihn fest und begutachtet seinen Hals.)

KEVIN: Hör auf mit dem Mist, Wayne!

WAYNE: So, nun zeig dem Doktor mal deinen Hals!

KEVIN: Wayne! Wayne! Du bist nicht ganz dicht, weißt du das?

WAYNE: Nicht ein Knutschfleckchen - ich wußte es!

KEVIN: Ach, du weißt gar nichts.

WAYNE: Na ja, komm, sei bloß nicht so'n Sensibelchen, Kev! Ich meine, das ist kein Weltuntergang, ehrlich. Versuch es doch mal so zu sehen: Du und die Cooper könnt trotz allem weiter...gute Freunde sein. (lacht)

Ich haßte Wayne. Schlimmer noch: Ich haßte mich selbst. Dafür, daß ich Winnie zu dieser Party mitgenommen hatte, daß ich wirklich geglaubt hatte, sie und ich...egal. Sie war nunmal da, die kalte Realität. Da waren wir nun soweit gekommen - und nun hatten wir einander verloren. Vielleicht für immer.

(Kevin hört jemanden ans Fenster klopfen. Er dreht sich um und sieht - Winnie! Sie steht draußen und schaut zu ihm hinein, wartet, daß er zu ihr rauskommt. Kevin steht auf und geht langsam zum Fenster.)

KEVIN (V/O): Bitte, bitte, bitte! Hoffentlich ist das keiner von diesen Träumen, in denen ich das Fenster nicht aufkriege!

(Aber das Fenster läßt sich ganz leicht öffnen.)

WINNIE: Kommst du zu mir raus? Bitte.

Nein, das war kein Traum.

KEVIN: Ich zieh mir nur was an, ja?

(Winnie geht ein paar Meter weiter und wartet. Kevin schließt das Fenster.)

SZENENWECHSEL

KEVIN: Was machst du denn hier?

(Lange Pause.)

WINNIE (leise): Ich weiß auch nicht.

KEVIN: Oh.

WINNIE: Gehen wir ein Stück spazieren?

KEVIN: Ja, gut.

SZENENWECHSEL - EXT. NACHT. WALD
(Kevin und Winnie stehen auf einer Holzbrücke, die über einen kleinen, rauschenden Fluß führt.

Ich wußte genau, was passieren würde. Sie würde mir sagen, daß sie mich haßte.

WINNIE: Du mußt mich hassen, das weiß ich.

KEVIN: Was?

WINNIE: Weil ich mit dir da hingegangen bin.

KEVIN: Nun ja...

WINNIE: Ich hab mich schrecklich gefühlt.

KEVIN: Ich weiß.

WINNIE: Ich hab es gehaßt, mit dir da zu sein.

KEVIN: Warum bist du dann mit mir hingegangen? Hör zu Winnie, machen wir's uns doch nicht noch schwerer. Ich meine, es hat doch keinen Sinn...

WINNIE: Du hast recht gehabt...

KEVIN: Wieso sagst du mir das jetzt?

Eigentlich war diese Frage überflüssig. Es war doch alles sonnenklar.

WINNIE: Weil du mein Freund bist, Kevin.

(überrascht) Oh!

WINNIE: Also, wem soll ich es sonst sagen?

Na ja...Darin steckte eine gewisse Logik.

KEVIN: Ich bin also dein Freund. Trotzdem...hast du die Party mit mir gehaßt. Stimmt das soweit?

(Winnie nickt zustimmend.)

KEVIN: Und du hast diese Party mit mir gehaßt, weil du mich nicht küssen wolltest. Stimmt das immernoch?

(Lange Pause.)

WINNIE: Ich wollte dich schon küssen - nur nicht da.

KEVIN: Wann denn dann?

Ich glaube, da hab ich zum erstenmal gemerkt, daß die Liebe viel komplizierter war - und viel, viel einfacher, als ich sie mir je erträumt hatte.

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08/30/01 19:25